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Die Geschichte der Kapelle St. Anna in Volligen

Die St. Anna-Kapelle in Volligen ist das jüngste Gotteshaus in der Gemeinde Seelisberg.

Das älteste Schriftstück für diese Kapelle ist ein Kaufbrief vom Jahre 1763 mit der folgenden Bestimmung:

„Item, es ist zu wissen, dass da Käppeli auf des Käufers guodt, Schafmättli stahd; so hat der Käufer sich erklärt, dass er das Käppeli wolle da lassen stahn, ohne einigen Abtrag, doch mit hinzutun, dass der Käufer an dem Käppeli noch weder an Dach, noch an Gemach, noch an Zierden keineswegs nichts schuldig sei zu erhalten.“

Anstelle des anno 1763 noch bestehenden Käppelis ist die jetzige Kapelle 1880 erbaut worden. Insgesamt wurden 160 Tage Fronarbeit geleistet, wozu alle Familien und Haushaltungen in Volligen und Umgebung herangezogen wurden.

Am 25. März 1880 konnte der Grundstein gelegt und am 17. November 1881 die Einsegnung durch Herrn Ortspfarrer Peter Anton Furrer vorgenommen werden. An diesem 17. November 1881 wurde in Volligen zum ersten Male das heilige Messopfer dargebracht. Die frühere Kapelle war für diesen Zweck zu klein.

Am 27. Juni 1890 wurde die neu erbaute Kapelle durch den hochwürdigsten Bischof Joh. Battaglia anlässlich einer Firmreise konsekriert.

Die Abrechnung über den Bau der Kapelle verzeigt an Einnahmen Fr. 3822.–, an Ausgaben Fr. 4029.–. Mit der kleinen Restschuld von Fr. 207.– durfte die Kapelle den Weg in die Zukunft wagen.

Ueber das Glöcklein meldet eine Urkunde aus dem Jahre 1860: Bei diesem Anlasse, nämlich die der Weihe der Kirchenglocken von der St. Michaels Pfarrkirche, am 5. August 1860 lies der hochwürdige Herr Pfarrer Furrer auch ein Glöcklein zu Volligen giessen und schenkte es dem St. Anna-Kapellchen. Es heisst Anna, wiegt 123 Pfund und seine Paten waren: Der Jüngling Johann Josef Zwyssig, des Ratsherrn zu Volligen und opferte Fr. 100.–. Die Jungfrau Anna Maria Ziegler in der Schwanden gab Fr. 100.–.“

Das Altargemälde war dem berühmten Maler Deschwanden in Auftrag gegeben worden. Als der Meister den Entwurf gemacht hatte, starb er. Der Entwurf wurde dann von seinem Schüler Georg Kaiser kopiert und ausgeführt. Um den alljährlich wiederkehrenden Gedenktag der Einweihung der Kapelle etwas festlicher gestalten zu können, gab der Rütlipächter Michael Aschwanden 1897 der Kapelle Fr. 1000.–.

1972 wurde an der Kapelle eine grössere Renovation vorgenommen, ausgenommen Hochaltar und Bilder. Die Fenster wurden von den Volliger-Familien gespendet. Als Dank wurden die Wappen der jeweiligen Spenderfamilien angebracht. Der Renovations-Betrag von Fr. 50’000.— vermochten Spenden gänzlich zu decken.

2007 fand wieder eine Aussenrenovation statt. Besonders die dem Wetter ausgesetzte Westseite, sowie die Dachrinnen und Turmjalousien, machten dies nötig. Somit steht die Volliger-Kapelle wieder in voller Pracht an der Strasse von Treib nach Seelisberg.

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